Samstag, 12. August 2017

Mascha, du darfst sterben von Antje May



Autor: May, Antje
Titel: Mascha, du darfst sterben
Genre: Biografie
Erscheinungsdatum: 25.04.2016
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Seitenanzahl: 192 Seiten
ISBN: 978-3579086347
Preis: 16,99 €



Der schmerzvolle Weg einer Mutter, die für den Tod ihrer Tochter gekämpft hat

Die 17jährige Mascha erlitt bei einem Verkehrsunfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Ihre Mutter kämpfte dafür, Maschas Leiden beenden zu dürfen, nachdem klar war, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen der Intensivmedizin für sie mehr Fluch als Segen waren. 

Antje Mays Buch ist der berührende Nachlass einer Mutter, der den schwierigen Entscheidungsprozess, die Tochter letztendlich aufzugeben, dokumentiert. Ihr bewegender Erfahrungsbericht nimmt die Leser mit in die Welt der Krankenhäuser, wo es häufig an Wärme, Menschlichkeit und Empathie fehlt.


Ein Beitrag zur aktuellen Debatte um Sterbehilfe und Intensivmedizin
Eine außergewöhnliche Sterbebegleitung
Über die Würde des Menschen in seiner letzten Lebensphase




"Ich will leben, nicht nur existieren!"

Ihr ist wohl das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann, passiert. Sie muss zusehen wie ihre Tochter stirbt. Die intensive Schilderung von Krankheitsverlauf von Mascha hat mich schwer berührt. Die Autorin Antje May schildert das Leben am Abgrund. Ist es noch ein Leben wenn mein Körper nur durch Apparate funktioniert? Der Medizin ist heute sehr viel Möglich. Das ist auch gut so. Aber nicht in jedem Fall. Manchmal fordert die Natur ihren Tribut, und den sollte man dann auch zahlen dürfen.  

Von fast Beginn an dreht es sich ehr darum das Antje einen Weg sucht ihre Tochter zu "befreien". Ihr einen Weg in den Tot zu suchen. Mir fehlte an manchen Stellen die Hoffnung, Verzweiflung und der Drang bis ins unendliche zu kämpfen. Erst sehr spät habe ich als Leser das Gefühl gehabt das Antje May schwankt. Das Herz und Kopf sich einen Kampf liefern. Vielleicht liegt es aber auch daran, das dieses Buch im nach hinein verfasst wurde. 

"Mascha, du darfst sterben" ist ein herzzerreissendes Buch. Der Schreibstil ist, trotz der vielen Fachbegriffe, einfach und flüssig zu lesen. Viele Begriffe der Medizin werden gut und verständlich erklärt. Mascha´s Geschichte wird in Tagebuchform erzählt, an manchen Stellen wirkt die Erzählung etwas abgehackt. 

Antje durchlebt die Hölle. Ihre Tochter stirbt und sie kann nichts dagegen tun. Sie muss ihr beim sterben zusehen. Die Gesetzgebung finde ich hier abscheulich. Autofahren und Alkohol kaufen dürfen Jugendliche mit 17, aber über ihr Leben entscheiden noch nicht. 

Fazit: 
Antje May ist es gelungen die Geschichte ihrer Tochter professionell nieder zu schreiben. Fakten und Emotionen liegen im Gleichklang. So wird das Buch nicht zur "Schnulze", aber auch nicht zur Patientenakte. 
Mit diesem Buch hat die Autorin mir einen Anstoss gegeben über mein Leben nachzudenken. Wie möchte ich für mich entscheiden?




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