Sonntag, 9. November 2014

(Rezension ) Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher









Autor: Asher, Jay
Übersetzt von: Krüger, Knut
Verlag: cbj
Seitenanzahl: 288 Seiten
Empfohlenes Alter: ab 13 Jahre
Preis: 14,95 € gebundene Ausgabe
Jugendbuch




Clay erhält ein Päckchen.

Nur so gross wie ein Schuhkarton. Aber dieser Karton wird sein Leben von Grund auf ändern.7 Kassetten liegen im inneren, kein Absender, keine Beschriftung ausser eine Nummerierung 1-13. 

In der Garage steht noch ein alter Kassettenrecorder, er legt die erste Kassette ein und drückt auf "play". 

Was er nun hört überrascht ihn sehr. Diese Stimme - eigentlich darf er diese Stimme nie wieder hören. Hannah Baker spricht zu ihm. 

Sein heimlicher Schwarm Hannah hat sich vor zwei Wochen das Leben genommen. 

Selbstmord durch Tabletten heisst es.....

Direkt zu beginn erklärt Hannah ihm warum 7 Kassetten mit 13 bespielten Seiten in seinem Briefkasten lagen. Jede Seite hat sie einem Menschen gewidmet der seinen Teil zum ihrem Suizid beigetragen hat. 


Hier ist der original Titel aussagekräftiger: Thirteen Reasons Why, wörtlich: Dreizehn Gründe warum).


In der heutigen Zeit ist es schwierig ein Abspielgerät für Kassetten zu finden, die meisten Menschen sind auf Digitale Medien umgestiegen. Umständlich leiht Clay sich einen alten Walkman von seinem Schulkameraden. Damit läuft Clay durch die Stadt, hört sich die Kassetten seiner Freundin an. Macht sich viele Gedanken über das wie und warum. Die Kassetten sollen ihm helfen zu verstehen.

Clay befindet sich auf einer Liste mit 12 anderen Menschen. Seine Gedanken schwirren darum, was er getan hat und hätte anders machen können. Hätte er Hannahs Meinung ändern und ihr Leben retten können? Mit den Kassetten und einer Karte (die vor einigen Wochen in seinem Spint lag) macht er sich auf den Weg. Im laufe der Nacht besucht er jeden der markierten Punkte und erfährt viel über Hannahs Leben und leiden. 



Aufgrund der Rezension bei Amazon von Andrea Koßman habe ich mir das Buch zugelegt.

Dieser Satz war ausschlaggebend für mich :-)


"Vor dem Lesen dieses Buches solltet Ihr Sicherheitsvorkehrungen treffen. Nämlich die, die Euch absolut ungestört lesen lassen. Ihr werdet jede Ablenkung, jedes Telefonklingeln, jedes Ansprechen und jede Türklingel dafür hassen, dass es Euch aus dem Bann dieses Buches zieht. Immer wieder werdet Ihr nervös sein, auf das Buch schielen und innerlich darum flehen, endlich weiterlesen zu können! Wetten?"



Sie hat recht. Ich hatte Probleme eine Pause einzulegen.

Das Buch war von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd. 

Genau wie Clay, der den Kassetten auf den Grund gehen wollte, klebte auch ich an den Seiten. 

Über eine Kassette zu erfahren warum sich jemand das Leben nimmt ist eine spannende und aufwühlende Erfahrung. Wie genau jede einzelne genannte Person mit ihrem Ableben in Zusammenhang steht. Und die frage aller Fragen: Was hab ich damit zu tun?


Ein schwieriges Thema mit dem sich dieses Buch befasst. Wie selbst schon geschrieben wird es oft Totgeschwiegen oder übergangen. Das wegsehen ist viel einfacher als die Warnsignale zu beachten. Gerade unter Teenagern wird vieles falsch interpretiert oder auch gerne mal weggesehen,- ist ja nur eine Phase-. Schade das Hannahs anonymer Hilfeschrei im Unterricht so wenig Aufmerksamkeit gebracht hat. Eigentlich sollte man meinen, das wenigstens die Lehrer sich Gedanken machen, wenn eine solche Bitte vorgetragen wird. 


Clay fragt sich im laufe des Buches immer wieder warum Hannah nicht zu ihm gekommen ist. Das ist eigentlich das was Hannah sich immer wünschte: ein Mensch der Interesse zeigt und sich um sie kümmert. Das man sie so respektiert und akzeptiert wie sie ist und nicht den Gerüchten mehr glauben schenkt. 


Die Kassetten-Erzählung von Hannah sind Kursiv geschrieben. So das sie sich vom restlichen Geschehen sichtlich abhebt. Immer wieder wechselt der Autor zwischen Erzählung von Hannah und dem aktuellen Geschehen von Clay. Es war für mich zu keiner Zeit verwirrend. Gegenwart und Vergangenheit konnten gut getrennt werden. Die Geschichte hat auch eine gerade Form. Kein verwirrenden Gedankengänge oder Zeitsprünge. Der Schreibstil ist flüssig und einfach, so das die Seiten nur so dahin schwinden. 


Den einzigen Makel habe ich in der Persönlichkeiten der Protagonisten gefunden. Diese sind sehr flach gehalten Auch wenn ich durch die Ich-Erzählung Clay gut verstehen konnte, seine Gedankengänge mit verfolgen und auch seine Gefühle nachvollziehen konnte. So fehlte mir der Tiefgang. Ein so trauriges Thema, so geschrieben hat es mich aber nicht zu tränen gerührt. Da dies ein Jugendbuch ist, ist es vielleicht genau so gewollt um das zarte gemüht zu schonen ;-)

Insgesamt ein hochinteressantes und spannendes Buch, was uns zeigt wie die Jugend von heute denkt und fühlt. Vielleicht öffnet es dem ein oder anderen die Augen mehr auf solche Warnsignale zu achten. 


Jay Asher spendiert uns hier kein Happy End, sondern ein Ende das Hoffnung gibt und zum Nachdenken anregt.



Für alle die Wissen möchten was auf den einzelnen Kassetten ist, lest hier weiter

ABER SEIT EUCH BEWUSST DAS IHR DADURCH VIEL VON DER GESCHICHTE VORABNEHMT








13 Seiten, 13 Personen

Quelle: Wikipedia



Justin Foley: Hannah hatte mit ihm ihren ersten Kuss, jedoch behauptet er, dass dabei mehr geschehen wäre. Hannah meint daher, dass sie dadurch einen schlechten Ruf erhielt. 
Alex Standall: Er erstellt eine „Hot‐or‐Not“‐Liste und ist der Meinung, dass Hannah den heißesten Hintern des Jahrgangs hätte, weshalb sie belästigt wird. 
Jessica Davis: Zu Beginn entsteht eine Freundschaft zwischen Hannah und Jessica, doch aufgrund der Liste von Alex wird sie eifersüchtig, weil sie selbst als schlecht aussehend bezeichnet wird. Deshalb zerbricht ihre Freundschaft. 
Tyler Down: Tyler beobachtete Hannah durch ein Fenster und schießt Fotos von ihr, wodurch Hannah sich nicht einmal mehr zu Hause sicher fühlt und beunruhigt ist. 
Courtney Crimsen: Hannah glaubte, es sei eine Freundschaft zwischen Courtney und ihr entstanden, aber sie findet heraus, dass sie von Courtney nur ausgenutzt wurde, die Gerüchte über sie verbreitet hat. 
Marcus Cooley: Er hat ein Date mit ihr am Valentinstag, jedoch nicht aus Zuneigung, sondern lediglich um körperlichen Kontakt mit ihr zu bekommen. 
Zach Dempsey: Jeder Schüler an Hannahs Schule hat eine Papiertüte, in die von anderen Schülern anonym Zettelchen mit Komplimenten und Lob gesteckt werden können. Zach stiehlt die Zettel aus Hannahs Tüte. So kann sie die Komplimente über z. B. ihre neue Frisur, die sie in dieser Zeit so dringend gebraucht hätte, nicht lesen. Sie denkt zum ersten Mal an Selbstmord. 
Ryan Shaver: Hannah vertraut ihm einige ihrer Gedichte an, die sie gemeinsam besprechen, doch dann veröffentlicht er eines ihrer Gedichte anonym in der Schülerzeitung, woraufhin sich andere Schüler über ihr Gedicht lustig machen. 
Clay Jensen: Er und Hannah unterhielten sich auf der Party sehr tiefgründig und küssten sich später, doch dann stößt Hannah ihn weg und befiehlt ihm zu gehen. Später geht sie ihm aus dem Weg. Sie möchte ihm mit den Kassetten mitteilen, dass ihr ihr Verhalten leidtut und ihm die Gründe für ihr Verhalten näher bringen. 
Justin Foley: Bryce Walker vergewaltigt Jessica bei einer Party. Hannah ist betrunken und versteckt sich währenddessen im Kleiderschrank des Zimmers, greift nicht ein. Sie fühlt sich für die Vergewaltigung mitverantwortlich. Auch Justin hätte es verhindern können, tat es jedoch nicht. 
Jenny Kurtz: Sie fährt Hannah von der Party nach Hause. Auf dem Weg fährt sie ein Stoppschild um und meldet den Schaden aber nicht. Ein Schüler der Highschool hat später einen tödlichen Unfall, weil das Schild fehlt. Hannah fühlt sich am Tode des Verunglückten mitschuldig. 
Bryce Walker: Bryce belästigte sie sexuell, was ihre Suizidgedanken noch verstärkt. 
Mr. Porter: Hannah erzählt ihm von ihren Suizidplänen. Allerdings geht er nicht wirklich darauf ein und versucht auch nicht, sie davon abzuhalten.

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